erste urkundliche Erwähnung in der „Belehnungsurkunde“ des Kurfürsten Friedrich II. als „mühle an der Lehna“
erwarb der aus Oberschlema stammende Papierfabrikant Robert Alexander Wilisch die Mühle und einige Flächen der dort ansässigen Landwirte. Es gab dort ursprünglich 3 Landwirtschaftsbetriebe, die ihre Felder und Wiesen auf den Flächen Richtung Tschirma und rechts und links der Elster bewirtschafteten. Der jetzige Waldbestand rechts der Elster bis zum Fuße des Weißen Kreuzes bestand noch nicht und wurde als Feld bewirtschaftet. Wilisch errichtete in Verbindung mit einer Holzschleiferei in Rüßdorf auf dem Gelände der Lehnamühle eine Pappenfabrik.
begann man für das Elsterwasser einen 180m langen Stollen durch den Berg zu graben, um den durch die Elsterschleife vorhandenen Höhenunterschied zu nutzen und mit Hilfe des Gefälles der Wasserkraft die Turbinen in Rüßdorf anzutreiben. Ein kühnes Werk, dass bis heute der Energieerzeugung dient!
baute man eine Kleinbahn zwischen den beiden Betriebsteilen. Im Herbst 1903 war Richtfest des Betriebes Lehnamühle.
eröffnete Emil Schumann eine Gastwirtschaft, das „Restaurant Wilischthal“. Die Familie Schumann hatte den kleinen Landwirtschaftsbetrieb von den früheren Besitzer Steinbach (eine der ersten 3 Bauern) übernommen.
gab es in der Lehnamühle einen großen Brand mit erheblichen Schäden. Danach wurde der Betrieb des Hartpappenwerkes durch einen neuen Pappensaal wesentlich vergrößert. Die Produktionsstätte Rüßdorf, in der bislang 10 Pappenmaschinen arbeiteten, verlor dadurch etwas an Bedeutung. Rüßdorf war Nebenbetrieb, Lehnamühle Hauptbetrieb. Dort erfolgten noch Umbauten und Erweiterungen. Lehnamühle hatte außerdem einen Anschluss an das Reichbahngleis Gera-Plauen mit einer Weiche und einem Zweiggleis in den Betrieb.
übernahm der Sohn Karl Schumann die Gastwirtschaft mit Fleischerei und Landwirtschaft. Sie entwickelte sich zu einer viel besuchten Ausflugsstätte. Die Fleischerei wurde bis 1957, die Gastwirtschaft bis 1961 betrieben.
wurde der Betrieb als Hartpappenwerk ständig ausgebaut. Ständig liefen 15 große Maschinen mit einer täglichen Produktion von 30t Pappe – 400 Beschäftigte aus den umliegenden Ortschaften fanden Arbeit in der damals größten deutschen Hartpappenfabrik – bis 1940 war England der Hauptabnehmer der Kofferpappe.
baute man ein neues Verwaltungsgebäude und einen Pausenplatz im Hof. In dieser Zeit übernahm Julius Alexander Wilisch den Betrieb von seinem Vater.
nach dem Verlassen Thüringens durch die amerikanischen Besatzungstruppen und den Einzug sowjetischer Truppen in unserem Gebiet, stand der Betrieb jetzt unter sowjetischer Verwaltung.
wurde die Familie Wilisch enteignet und es erfolgte die Umwandlung in einen Volkseigenen Betrieb (VEB). In den Jahren danach erfolgten viele technische Verbesserungen und bauliche Veränderungen wie z.B. 1954 Konsumverkaufsstelle für die Belegschaft, 1957 Bau eines Kulturhauses mit großem Saal, moderner Werkküche und Kegelbahn, auch zur Nutzung der Einwohner von Neumühle
nach der politischen Wende in der DDR bestanden die volkseigenen Betriebe nicht mehr, die Produktion stand still, die Betriebsangehörigen waren arbeitslos. So war auch die Lage in Lehnamühle.
Einige frühere Leitungsmitglieder stellten bei der Treuhand den Antrag zum Kauf der Lehnamühle und der dazu gehörenden Wasserkraft. Viele Probleme mit der Finanzierung, evtl. Produktionsverlagerung u.s.w. führten zu langwierigen Verhandlungen und obwohl das Unternehmen recht gut lief, entzog die Treuhandanstalt Berlin am
dem Geschäftsführer die Betriebserlaubnis – die Gesamtvollstreckung erfolgte. Das Objekt sollte neu ausgeschrieben werden, landete aber nach erfolglosen Verkaufsversuchen bei der thüringischen Grundstückssanierungsgesellschaft.
wurde die Industriebrache abgerissen
kaufte die Troiber-Krönauer GbR vom Betrieb Zwönitz die Grundstücke des ehemaligen Hartpappenwerkes. Es wurden 3 Turbinen eingebaut, welche Strom für ca. 300 Zweipersonen-Haushalte liefern.
erwarb Frau Krönauer das von der Treuhand abgerissene und verwaltete restliche Grundstück des ehemaligen Hartpappenwerkes. Es entstand eine Photovoltaikanlage für 100KW zur Energiegewinnung.
Die Natur hat sich das Gelände zurückerobert. Heute zählt die Lehnamühle zu den schönsten Wandergebieten der Region. Der Elsterperlenweg führt direkt durch die Ortschaft hindurch. Seit 2014 gibt es beim Flächendenkmal „Schieferfelsen“ eine Natur-Kneippstrecke. Gegenwärtig erarbeitet Herr Krönauer, Geschäftsführer von Krönauer Maschinenbau einen Flächennutzungsplan für das Gebiet, um einen Solarpark zu errichten. Für diesen Solarpark steht eine Investitionssumme von ca. 8 Mio €.
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