Brückenbau


 

Sechs Brücken über die Weiße Elster

Bis zum Jahre 1870 konnten die in den Dörfern rechts der Weißen Elster wohnenden Bauern die „Neue Mühle" nur durch eine Furt im Fluss erreichen. Das veranlasste den damaligen Mühlenbesitzer Eduard Schaller eine Holzbrücke zu bauen. Diese 1. Brücke wurde am 2. August 1870 in Betrieb genommen. Weil es nur eine sehr einfache Ausführung war, wurde sie bereits beim Eisgang im Frühjahr 1871 zerstört; jedoch danach etwas stabiler als 2. Brücke errichtet. Diese war 1880 baufällig und so ließ Schaller auf massiven Fundamenten einen überdachten Neubau als 3. Brücke herstellen. Zur gleichen Zeit wurde rechts des Flusses das kleine Brückenhaus gebaut. In ihm wohnte der von Schaller eingesetzte Brückengeldeinnehmer, denn die neue, überdachte Holzbrücke war mit einem Eisentor verschlossen und wurde für die Benutzer erst nach Entrichtung eines Brückenzolls geöffnet.

Die neue Brücke war zwar stabiler als ihre Vorgängerinnen, wurde jedoch auch bedeutend stärker beansprucht. Besonders mit der Inbetriebnahme der Elstertalbahn, mit dem Bahnhof Neumühle und dem Entladen von Materialien und Kohle für die Firma Koch in Kleinreinsdorf, erfolgte eine baldige Abnutzung der Brücke. Eduard Schaller wandte sich im August 1888 mit einem Gesuch und der Bitte an die „Hohe Fürstliche Landesregierung Reuß", die Privatbrücke zu übernehmen.

Ein langer Verhandlungsweg begann nun, bis endlich am 20. April 1892 die öffentliche Vergabe der Bauaufträge erfolgte und die Fa. des Schmiedemeisters Louis Dix, Greiz, den Zuschlag für eine massive eiserne Brücke erhielt. Nach Abriss der alten überdachten Holzbrücke wurde innerhalb von 4 Monaten eine neue für eine Bausumme von 19519 Mark errichtet (davon 14 Mark für Bier und Zigarren für die Bauleiter) und als die 4. Brücke am 5. September 1892 in Betrieb genommen.

53 Jahre hat diese dem wachsenden Verkehr standgehalten und sie hätte es noch länger, wenn nicht die dort angebrachten Zünder am 15. April 1945 vor den heranrückenden amerikanischen Truppen ausgelöst worden wären - das Mittelstück der Brücke wurde gesprengt.

Dieses, das Kriegsergebnis wenig beeinflussende Ereignis hatte zur Folge, dass der Verkehr lange Zeit beeinträchtigt war. Bei der damaligen Materialknappheit nach Kriegsende wurden lange Zeit nur provisorische Reparaturen durchgeführt, die sich bis zur Jahrhundertwende hinzogen. Im Dezember 2003 war der Bohlenbelag so stark beschädigt, dass eine sofortige Veränderung notwendig war. Eine Behelfsbrücke wurde flussaufwärts vor der alten errichtet und am 23.April 2004 als 5. Brücke dem Verkehr übergeben. Die etwa 270.000 € teure Behelfsbrücke sollte nun die unbestimmte Zeit bis zum endgültigen Neubau überbrücken. Und das dauerte noch eine Weile! Fast 2 Jahre gab es in Neumühle 2 Brücken nebeneinander - die alte, beschädigte und die befahrbare Behelfsbrücke.

Als der Abrisstermin festlag, feierten ca. 80 Einwohner bei Bier und Rostbratwurst am 25. März 2006 die „Verabschiedung der alten Elsterbrücke" (ohne Tränen). Schon 2 Tage später begann mit der Demontage des Mittelstückes der Abriss der alten Brücke.

Mit vielen technischen Hilfsmitteln, unter großer Anstrengung der Mitarbeiter des  „Vogtländischen- Straßen- und Tiefbau Rodewisch" und weiteren Subunternehmern wurde ein gigantischer Bau für unser Elstertal mit den Straßenanbindungen für 1.355.000 € vollendet. Am 22. Dezember 2006 erfolgte mit dem Banddurchschnitt unter großer Teilnahme der Bevölkerung die Verkehrsfreigabe für die 6. Brücke.

 

Ein wirkliches Wahrzeichen von Neumühle!

 

Aus zwei Dokumentationen zur Orts-Chronik mit 90 Seiten und 120 Bildern zur Brückengeschichte 

Edgar Schwarz

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